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Thomas Morus

Der Schutzpatron der KjG

Ein Portrait con Thomas Morus

Nie hätte ich daran gedacht, einer Sache zuzustimmen, die gegen mein Gewissen gewesen wäre

Thomas Morus (1478 – 1535)

Als führender Politiker in England folgte Thomas Morus seinem Gewissen und nicht den Machthabern. Er bezahlte diesen Grundsatz mit seinem Leben. Er wurde 1935 heiliggesprochen. Mit seiner christlichen Grundhaltung und seinem Mut dem eigenen Gewissen zu folgen, ist er Vorbild und Patron der KjG.

Thomas Morus – eigentlich Thomas More, doch Latein galt damals in Gelehrtenkreisen als besonders chic – wurde am 6. Februar 1478 in London geboren. Sein Vater war zunächst erfolgreicher Rechtsanwalt, später wurde er zum Ritter geschlagen, schließlich Richter am Obersten Königlichen Gericht. In seine Fußstapfen trat Thomas und machte sich schon in jungen Jahren einen Namen als Anwalt, Politiker, Gelehrter und Schriftsteller. Mit 25 Jahren war er bereits Mitglied des Unterhauses.

Als überzeugter Christ hatte Thomas Morus lange geschwankt, ob er Mönch oder Jurist werden solle. Seine Entscheidung, eine weltliche Laufbahn einzuschlagen, hat ihn jedoch in keinster Weise daran gehindert, sich mit theologischen Fragen zu beschäftigen und in der Kirche Verantwortung zu übernehmen.

Während im Mittelalter der Glaube an die Vorbestimmtheit des Menschen durch sein unentrinnbares Schicksal vorherrschte, glaubte der Humanist Morus an die Vernunft und Handlungsfreiheit, die jedem Menschen von Gott gegeben ist. In diesem Bewusstsein erzog und lehrte Thomas Morus seinen Sohn und auch seine drei Töchter. Dass seine Töchter die gleiche akademische Ausbildung bekommen konnten wie sein Sohn, war Morus sehr wichtig und damit war er sicher seiner Zeit weit voraus, weil Mädchen damals nicht einmal die Schule besuchen konnten.

Unter König Heinrich VIII. – bekannt wegen seiner zahlreichen Ehefrauen – war Thomas Morus ein angesehener Politiker. Als sich der Papst weigerte, die erste Ehe Heinrichs aufzulösen, wollte sich der König von der römisch-katholischen Kirche trennen und selbst Oberhaupt der englischen Kirche werden. Heinrich brauchte einen klugen Politiker, um sein Vorhaben dem Volk schmackhaft zu machen, doch Morus ließ sich dafür nicht gewinnen, sondern stand fest zur Einheit der Kirche. Den Eid, den Heinrich die Bischöfe und seine Beamten schwören lies, verweigerte Thomas Morus. Auch als er daraufhin in den Londoner Tower eingesperrt wurde, blieb er seinem Glauben und seinem Gewissen treu. Am 6. Juli 1535 wurde Thomas Morus enthauptet.

Seinen Humor, für den Thomas Morus bekannt war, hat er sich bis zuletzt bewahrt. Eine Anekdote erzählt, dass er den Henker bei seiner Hinrichtung gebeten habe, beim Zuschlagen mit dem Beil auf seinen Bart zu achten, da dieser keinen Hochverrat begangen habe.

Thomas Morus – auch heute topaktuell

Nicht nur die Inhalte, für die Thomas Morus stand, sind für die KjG immer noch von Bedeutung. Vor allem seine Haltung, die Art und Weise mit der er für seine Überzeugungen, im wahrsten Sinne des Wortes seinen Kopf hinhielt, eingestanden ist. Dies könne für uns und unser Engagement vorbildlich sein:

„Wir sollen kritisch mitdenken, verantwortlich handeln, auf das Gewissen hören, den Visionen trauen und den Humor nicht verlieren.“